Zum 3. Advent eine Weihnachtsgeschichte, ein Kerzchen brennt, erst , eins, dann zwei, dann ...

 

Die heiligen 3 Könige und die Christkind-Prinzessin – ein Märchen für Erwachsene und Kinder

 

Es waren einmal 3 heilige Könige aus dem Morgenland, die mit einer jungen, sexy Christkind-Prinzessin unterwegs waren zum kleinen «Principe di tutta la Famiglia». Sie zogen mit einer kleinen Pilgergefolgschaft in die Schweiz, wo sie den kleinen «Jesus il Principe» vermuteten.

Begleitet wurden Sie von Don Quichote, Sancho Panza und dem kleinen Eselein Rucio, der einen Schnupfen hatte, hatschi!!!! und ganz fürchterlich schnarchte. Dann war noch das kleine Coroni dabei (aber das hatte nichts zu sagen) und ganz zum Schluss stapfte der Gruffelino, der in Wahrheit gar nicht so klein war und bei Coop arbeitete.

 

Vor den Pilgern liefen die Hirten und die 3 Könige: «Balthasara, die Quotenfrau», «Kasparin, der Quotenromane» und «Melichiohr, ich bin kein Mohr», der ganz gut hinhörte, damit keiner einen sexistischen Witz erzählt. Ganz zuvorderst lief das Christkind «sexy Biene», die eigentlich eine böse alte Hexe war, verkleidet in einem jungen Körper mit Strapsen (pssssst, nicht verraten). Sie hatte als Bischofsstock einen Besen und war auch sonst ein gar glückliches Wesen.

 

Der Gruffelino war übrigens ein Problemlöser, manchmal schimpfte er ganz unflätig und zerschmetterte die Tastatur seines Laptops, so dass sie danach aussah wie eine Toblerone (luschtig, nicht wahr?). Auch sonst mochte der Gruffelino das Home-Office nicht so sehr, denn er vermisste seine Freunde ganz schrecklich in der Firma, vor allem den Ober-Gruffelino, sein Boss, der soooo ein lustiger Geselle war, zusammen mit seinem Kollegen, der «Boss 2» hiess.

 

So stapften sie also durch den Schnee und kurz vor der Grenze bei Chiasso kam ein fürchterlicher Sturm auf, da Stand der Grenzwächter Michele mit seinem grossen schwarzen Umhang und sagte: «Permesso?». Leider konnten die 3 Könige nicht so gut italienisch, aber der Gruffelino sprang schnell herbei und sagte: «Wir brauchen keine Genehmigung, wir sind schon gross und überhaupt, wir machen sowieso nur was uns gefällt, also dürfen wir auch in die Schweiz. Die Schweizer machen auch nur das, was ihnen gefällt und ich hatte einen Grossvater, der ist als Zuckerbäcker nach Mailand ausgewandert und hat den Panettone erfunden, warte ich habe noch einen dabei.» Er kramte in seinem Fell und nahm einen etwas verschimmelten Panettone aus seinem felligen Umhang. «Soooo, der ist nur etwas verstaubt, 3 x draufpusten und schon ist er wie frisch gebacken!» Gruffelino pustete 3 x auf den Panettone, puuuust, puuuust, puuuust ….

und schon war der Panettone wie frisch gebacken und duftete… himmlisch!! Der Grenzwächter Michele, der ganz alleine die Schweiz bewacht, bekam ganz grosse Augen und es lief ihm das Wasser im Munde zusammen: «Na, also gut», sagte er, «dann kommt doch einfach rein, ich schaue, ob ich im Keller noch einen Valtellina versteckt habe.» «Valtellina», grummelte der Gruffelino, «ein Brancaia wäre schon drin gelegen, wenn wir schon mit so vielen schönen Geschenken in die Schweiz einreisen: schliesslich hat jeder König etwas tolles fürs Jesuskind mitgebracht.» «Ja stimmt», sagte die fleissige Biene, das Christkind: «Oder ein Asti Spumante, schliesslich haben wir Guetsli, Mandarinen, Nüsse, Birnen, Panettone, Osterhasen (ah, nein, das war ja im Frühling – das fleissige Christkind war manchmal etwas verwirrt) und sogar Weihrauch und Myrrhe mitgebracht. Das Gold haben wir leider vergessen» sagte sie und zuckte schuldbewusst mit den Schultern. «Wozu braucht man Weihrauch und Myrrhe Christkind?» fragte der Wächter Michele, der aussah wie «Father Christmas Gandalf». «Weiss ich nicht», sagte die Christkind-Prinzessin und drehte dem Wächter ihr hübsches Hinterteil zu. Da wollte der Wächter Michele gar nichts mehr wissen und machte eine ausladende Geste: «Immer rein mit der munteren Gesellschaft!» sagte er: «Dann wollen wir mal auf den feinen Panettone anstossen, habt ihr zufällig noch etwas Anständiges zu trinken dabei?».

 

Die muntere Gesellschaft schaute sich schuldbewusst an, sie hatten auf dem Weg schon jede Menge Durst gehabt, daher waren sie ja auch schon so lustig. Sancho Panza und Don Quichote lallten: «Weiss nicht» und der Esel machte: «Hicks!». «Na ja, ich sehe schon» sagte Michele: «Ihr werdet mir noch den ganzen Keller aussaufen und das beim grössten Lockdown-Sturm aller Zeiten, ts, ts, ts.»

Da wurde der Gruffelino plötzlich ganz übereifrig, er hatte in seinem Umhang noch jede Menge Flaschen versteckt, die arbeiteten alle beim Coop 😉, lol! «Na ja, hier haben wir mal: Brancaia, San Giovese, für das Christkind einen Pantelleria (der mag es gerne süss, der Jesus) und die Christkind-Prinzessin trinkt am liebsten Spumante, Hauptsache es prickelt!», der Gruffelino schüttelte den Kopf, er war nämlich ein grosser Nebiolo-Fan.

 

Nach dem er also den Panettone und die Flaschen auf den grossen Eichentisch vom Wächter gestellt und auch sonst noch jede Menge Süssigkeiten wie Torrone, Briciola und afrikanisches Früchtenussbrot aus dem Südtirol auf den Tisch hervorgekramt hatte, setzten sich alle hin und es wurden die Flaschen geöffnet und mit den Korken geknallt. Grappa durfte natürlich auch nicht fehlen, da der Wächter Michele gerne seinen «Resentino» (Grappa al Caffè – oder war es umgekehrt?) mit einem Schuss Grappa verfeinerte. 

Inzwischen stand die fleissige Biene in der Küche und hexte ein vorzügliches Weihnachtsmahl, während ihr der Gruffelino mit erstaunlichem Geschick trotz tollpatschiger Pranken zur Hand ging. Die Gäste im behaglichen Wohnzimmer wurden immer lauter und hatten die 10 Personen-Regel natürlich längst vergessen. Und so feierten Sie lautstark bis der Nachbar Josef wütend mit seiner Maria vor der Türe stand: «Was fällt euch ein?» «An Weihnachten so zu lachen und rumzubrüllen, das ist Blasphemie!» Der Gruffelino und die sexy Biene lachten, grölten und kicherten nur. Rucio furzte und Sancho Panza rülpste und Don Quichote hielt sich angewidert die Nase zu. «Keinee Maniiereeen diese Italienère oder Spanière, wiirklisch, igitt, igitt!» «Kommeeen Sie doch rein, Heeeeerr Schoseffe, wir feieeern geradeeee so schöööön gemeinsaaaaam.» Da kamen Josef und Maria rein, setzten sich noch etwas mürrisch aufs Sofa und Maria nervte sich, denn schon war natürlich der kleine «Principe» aufgewacht. Das Jesuskind fing an zu brüllen wie am Spiess: «Ich will Schogggggiiii vom Schoggihaus!» «Nicht schon wieder, kleiner Jesus, du hast schon 10 Schoggi vom Schoggi Haus gemampft und 3 x auf den Teppich gekotzt.» Da sagte der liebe Wächter Michele: «Das macht doch nichts Madame, das machen meine Gäste manchmal auch. Haben Sie ihm zu viel Wein gegeben?» Madame Maria schnaubte nur. Da sagte Michele: «Aha, ich sehe schon, sie hatten alle zu wenig Wein zuhause. Kommen Sie, setzen Sie sich an die Tafel, die fleissige Biene bringt gleich den Weihnachtfisch. Madame mochte Fisch für ihr Leben gern und Josef sprach dem Brancaia kräftig zu. Das Jesuskind verteilte Weihrauch und Myrrhe in der ganzen Wohnung und die Christkind-Prinzessin, die für jeden Scherz zu haben war, half ihm dabei.

 

Und so schmausten sie, tranken und sagen fröhlich, denn Gottesdienste waren ja erlaubt und mit dem kleinen Jesus an Bord, hatten Sie sozusagen einen Freipass, die ganze Nacht zu feiern und um den «Chrischtbaum» zu tanzen. Michele hielt die Predigt ganz so, wie er es in der Kirche gelernt hatte, und sagte am Schluss der «messa» (ital.: Messe): «Und bitte vergesst nicht die «collettaaaa», die Männer vom Gesundheitsamt brauchen ein Trinkentgelt!» Alle spendeten grosszügig, Gruffelino schenkte grosszügig seinen Braulio zum Verdauen ein und alle waren glücklich und froh! Wie die Maus im Haferstroh! Und wenn sie nicht gestorben sind dann wütet der Sturm und feiern die Pilger noch bis heute…. wenn ihr nun, liebe Kinder, ganz, ganz gut nach draussen schaut, …. seht ihr draussen im Walde ein Licht, …. das ist der Gruffelino mit seinen Freunden und sie feiern und feiern bis es ihnen am Morgen vor Alkohol graut! Und zum Schluss ruft der Gruffelino, der ursprünglich aus Wales stammt:

 

«Merry Christmas everyone!» 

 

 

 

 

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