Wenn die Adventszeit vor der Tür steht, liegt in den Strassen immer eine besondere Stimmung. Die Strassenlichter erscheinen wärmer und da und dort dekorieren Menschen bereits ihre Häuser und Hauseingänge mit selbstgebasteltem oder bedacht ausgesuchtem Adventsschmuck. Entweder rauscht der Novemberregen auf die bunten Herbstblätter oder der Wind pfeift einem um die Ohren. Der Atemhauch kündet bald den ersten Schnee an, zumindest in den nahen Bergen.
Wenn die Tag kürzer und kürzer werden, ist der Weg zur Arbeit besonders schön. Denn meist geht die Sonne gerade unter, wenn ich zur Arbeit aufbreche. Hier auf dem Bild in der Nähe Lenggisrain mit wunderschönem Blick über den Zürichsee. Wenn andere von getaner Arbeit nach Hause kommen, geht es für mich zum letzten Mal am Tag nochmals los zum Unterricht. Ich geniesse diese Abendzeit, wenn die Menschen glücklich nach Hause kommen an einem Donnerstagabend - wissend, dass sie nur noch einen Arbeitstag vor dem Wochenende stehen. Eine Lektion Französisch für zwei begabte Schüler und dann fröhlich nach Hause mit dem guten Gefühl, wieder etwas Freude bereitet zu haben. Freude an der Sprache, der Kommunikation, der Kultur und den Lebenswelten von Menschen anderer Kulturkreise.
Es ist immer wieder erstaunlich wie Kinder den vermittelten Stoff wie ein Schwamm aufsaugen können, wenn die nötige Begeisterung vorhanden ist. Und es gibt nichts Schöneres als diese Begeisterung zu vermitteln! In der Dunkelheit auf dem Weg nach Hause plane ich im Kopf den nächsten Tag, gehe nochmals die Lektionen des vergangenen Tages durch und hänge allerlei kreativen Einfällen für meine nächsten Lektionen nach. Ich plane immer gleich nach dem Unterricht wieder für die nächste Lektion, so sind die Schwerpunkte noch frisch in meinem Kopf. Ausserdem bleiben die Lektionen flexibel, weil ich nicht kurz davor nochmals alles minutiös durchgehe, sondern Platz für den Zufall und den gegenwärtigen Moment lasse, der so wertvoll ist beim Unterrichten von Kindern.
Wie oft verläuft eine Stunde ganz anders als geplant! Aber so soll es sein: alles darf werden, alles darf sich zeigen, alles darf Knospen tragen und langsam erblühen. Nur so wird das Potenzial der Kinder voll ausgeschöpft, wenn sie mitgestalten dürfen. Wenn sie ihre Schwerpunkte mit in den Unterricht bringen dürfen. Wenn sie ihre Kreativität und Phantasie benutzen und so zu neuen Einsichten und Lösungen gelangen. Und so bleibt der Unterricht auch spannend und tagesaktuell und macht jede Menge Spass!
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