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Ende November ist der erste Schnee gefallen und die Landschaft ist über Nacht verzaubert worden. Selten habe ich unseren Kirchturm so wunderschön überzuckert mit Schnee gesehen. Auch in unserer Familie ist es also höchste Zeit mit dem Advents- und Weihnachtsbasteln zu beginnen.
Letztens habe ich mit einer Handarbeitslehrerin gesprochen, die dieses Jahr pensioniert wurde. Sie sieht mit Wehmut auf ihre letzten Berufsjahre zurück, hat aber nüchtern festgestellt, dass es mit den Jahren immer weniger möglich wurde, komplexe Projekte mit den Kindern umzusetzen. Sie wird nach ihrer Pensionierung übrigens nicht mehr ersetzt, da die nachfolgenden Klassen im Textilen und Technischen Gestalten nicht mehr von Handarbeitslehrpersonen unterrichtet werden.
Natürlich wird an Schulen auch künftig weiterhin gebastelt, aber für Lehrpersonen mit den neuen Bildungsgängen ist es gemäss ihrer Aussage ebenfalls eine Herausforderung, komplexe Projekte der klassischen Handarbeit wie Stricken und Häkeln umzusetzen. Zumindest hat sie dies bei ihrer jungen Nachfolgerin festgestellt.
Auch im übrigen Unterricht habe ich selbst schon beobachten können, wie schwer sich teils Erst- und Zweitklässler im Umgang mit Leim und Schere tun. Da wir in der Familie sehr viele Wochenenden bastelnd verbringen, bin ich anfangs über die Schwierigkeiten der Lehrpersonen, einfache Bastelprojekte mit ihren Klassen umzusetzen doch recht erstaunt gewesen. Mittlerweile habe ich mich aber auch für die Bastelprojekte in der Betreuung daran gewöhnt, kreative Bastelprojekte so herunterzubrechen, dass auch mit minimalen motorischen Fertigkeiten noch ein kleines Geschenk oder Mitbringsel für zuhause entstehen kann. Denn nicht nur die jüngsten Kinder aus dem Kindergarten, sondern auch die Schüler haben oft recht grosse Schwierigkeiten z.B. ein Blatt korrekt zu falten oder auf der Linie zu schneiden.
Aus meiner Sicht ist dies nicht nur schade, sondern beeinträchtigt auch die Schreibfertigkeiten der Schüler. Da Schreiben und Lesen Hand in Hand gehen, sehe ich auch einen Einfluss auf das Leseverständnis und somit generell auf die Möglichkeiten sich Wissen anzueignen und längerfristig im Gedächtnis zu speichern. Man weiss z.B. dass Studenten, die von Hand schreiben, mehr Inhalte aus den Vorlesungen im Gedächtnis speichern, als solche, die auf ihrem Laptop schreiben. Insofern ist doch fraglich, ob wir auf dem richtigen Weg sind, wenn wir unsere schulischen Ansprüche bezüglich der feinmotorischen Fähigkeiten der Kinder immer weiter runterschrauben. Zumal auch künftig nicht alle Kinder in reinen Wissensberufen arbeiten werden und in handwerklichen Berufen solche Fertigkeiten ebenfalls gefragt wären. Nachfolgend deshalb ein paar traditionelle Bastelideen ohne viel Plastik und vorgestanzte Schablonen mit ganz einfachen Materialien zum Selbermachen.
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Der klassische Weihnachtsstern aus Seidenpapier
Der Weihnachtsstern aus Seidenpapier gehört für mich zu den Klassikern der Adventsbasteleien. Tatsächlich ist es mit etwas Unterstützung möglich mit einem 5 bis 6-jährigen Kind einen zumindest 8-zackigen Stern herzustellen. Für 16 Zacken fehlt noch etwas die Geduld und das feine Falten, aber bei 8 Zacken klappt das schon ganz gut. Es braucht aber Übung im Umgang mit Schere und Leimstift.
Für den 16-zackigen Stern betragen die Masse: 16 x (5cm x 15cm).
Für den 8-zackigen Stern betragen die Masse: 8 x (3.75cm x 7.5 cm).
Beim Abmessen sollte man etwas unterstützen, ausschneiden können die Kinder schon selber. Teils etwas beim Nachschneiden helfen, damit die Seidenpapierstreifen gleichmässig werden. Die Streifen werden nun längs in die Hälfte gefaltet und die Ecken auf den Falz gefaltet, danach auf einer Seite die Ecken nochmals auf den Falz falten. Beim 16-zackigen Stern wiederholt man das In-die-Mitte-falten auf beiden Seiten 1 x , bevor man nur eine Seite in die Mitte faltet. Alle Teile dann umdrehen (gefaltete Ränder nach unten). Die kurzen Enden der Zacken werden so aufeinander geklebt, dass immer der Rand der neuen Zacke auf dem Mittelfalt zu stehen kommt. Beim Kleben die Kinder begleiten. Am Schluss die erste Zacke anheben, die letzte hervorziehen und auf die erste kleben.
Fertig ist der klassische Weihnachtsstern aus Seidenpapier!
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Der Weihnachtswichtel für den Baum
Eine weitere schöne Bastelidee für Weihnachten habe ich auf YouTube gesehen und fand sie so zauberhaft, dass ich sie gleich ausprobieren musste. Die Umsetzung dieser Bastelidee ist mit etwas Unterstützung für geschickte Kinder ab der 2. bis 3. Klasse möglich.
Zuerst wird in den Tannenzapfen ein Zahnstocher getrieben, evtl. braucht es da etwas Hilfe, wenn der Zapfen zu hart ist. Der Holzkopf wird mit Heissleim befestigt und der Rest des Zahnstochers abgebrochen. Die Mütze ist ein Filzrechteck aus dem ein Dreieck ausgeschnitten wurde. Die geraden Enden werden entweder zusammengenäht oder einfach zusammengetuckert. Dann wird die Mütze mit Heissleim befestigt.
Um den Aufhänger zu befestigen, braucht es noch ein kleines Loch im Filz, damit der Wollfaden mit der Wollnadel durchgezogen werden kann. Auch da kann man etwas unterstützen. Danach aus einem weiteren Wollfaden eine Schleife binden lassen. Zum Schluss wird dem Wichtel noch das Gesicht aufgemalt. Dafür braucht es möglichst feine Stifte, vielleicht zuerst auf einem Blatt Papier üben, bevor man auf dem Holz zeichnet.
Und schon ist auch dieser tolle Weihnachtswichtel fertig!
Ich wünsche euch allen eine wunderschöne Adventszeit!
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